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Baumpflege seit fast 40 Jahren – Klettertechnik aus England

Der Engländer Gary Blackburn gründete 1985 den Westerwälder Baumdienst, der nach einem Umzug Baumdienst Siebengebirge heißt. Mittlerweile arbeiten drei seiner vier Söhne mit, insgesamt sieben Teams sind rund um Rhein, Ahr und Eifel unterwegs. Ihr vorderstes Ziel sind die Pflege und der Erhalt von gesunden Bäumen. Wenn erforderlich oder vom Kunden gewünscht, tragen die erfahrenen Kletterer auch ganze Bäume Stück für Stück ab – zumeist auf engstem Raum mitten im Wohngebiet. Dort, wo „einfaches Fällen“ unmöglich ist.

Wäre ja schön blöd, wenn ein Baumpfleger ein Problem mit schlechtem Wetter hat. Gearbeitet wird naturgemäß draußen, und da wundert es nicht, dass auch an diesem Montagmorgen im März zwei Mitarbeiter des Baumdienst Siebengebirge mit dem Fahrrad auf den Betriebshof kommen. Sechs Uhr dreißig, sechs Grad und Dauerregen, der den ganzen Tag anhält.

Konzentriert gehen die einzelnen Mitarbeiter zu Werke, damit pünktlich zu den Einsätzen gestartet werden kann. Auf vorbereiteten Auftragszetteln ist alles Wichtige vermerkt, inklusive Fotos und einer Checkliste für die benötigte Ausrüstung. Mit geübten Griffen werden Rechen, Schaufeln, Sägen und Benzinkanister auf den Ladeflächen verstaut. Zu guter Letzt noch einen Häcksler angehängt, Abfahrt vom Firmengelände in Vettelschoß, einer Ortsgemeinde von Linz am Rhein ganz im Norden von Rheinland-Pfalz. Die Mitarbeiter unterhalten sich auf Deutsch und Englisch, der Baumdienst Siebengebirge beschäftigt auch einige Subunternehmer aus England, Australien und Neuseeland.

Einsatzort für Kevin Blackburn und zwei Mitarbeiter ist diesmal ein Privatgrundstück im nahen Marienhausen, rund 30 Minuten Fahrt. Bis maximal 300 Kilometer um den Firmensitz sei man im Einsatz, berichtet Blackburn. Wenn beispielsweise für Unternehmen oder Hausverwaltungen größere Baumbestände betreut werden, seien die Mitarbeiter auch schonmal für ein bis zwei Wochen auf Montage. Die Bedingungen bei diesem Stammkunden gehören zu den angenehmeren: Das Grundstück liegt am Ende einer Wohnstraße, gegenüber eines Sportplatzes. Hier ist genügend Platz, die Fahrzeuge abzustellen und alles auszuladen. Durchgangsverkehr von Autos und Fußgängern findet praktisch nicht statt – könnte am schäbigen Wetter liegen ... Nach einer kurzen letzten Absprache mit dem Kunden ist die erste Maßnahme das Aufstellen von Warnschild und Pylonen – denn wo gepflegt wird, fallen Äste.

Sägen in luftiger Höhe

In diesem Einsatz ist die erste Aufgabe das Kürzen und Lichten einer Eschenkrone. Baumkletterer Philipp überwindet hierfür die ersten Meter mit einer angestellten Leiter und bringt sein Kletterseil mit Hilfe einer Schnur in einer stabilen Astgabel an. Das Seil hängt im Doppelstrang, ein Ende ist am Klettergurt fixiert, das lange Stück reicht bis zum Boden. Hieran ist das Kletterseil mit einem Klemmknoten geknüpft: Beim Wechseln in eine neue Position verschiebt der Kletterer das Seil mit dem Knoten und klemmt ihn anschließend fest, während er die Schnitte ausführt.

Diese Doppelseiltechnik zum Baumklettern wurde Mitte der 1980er Jahre in Deutschland nicht eingesetzt, generell waren Techniken zum Baumerhalt wenig verbreitet. In England war man da weiter, unter anderem mit fundierter Ausbildung zum „tree surgeon“, Baumchirurg. Das hat sich mittlerweile geändert – auch in Deutschland werden Kurse angeboten, und es gibt die Qualifizierungen als European Tree Worker und European Tree Technician.

Mit einer Hand- und einer Motorsäge ausgestattet arbeitet der Kletterer sich jetzt voran: teils akrobatisch balancierend auf stärkeren Ästen, mit den Knien eingehängt oder in seinem Klettergurt schwebend schneidet er Äste ab. Einzelne prüft er vorab per Hand auf ihre Stabilität, um über ihren Verbleib zu entscheiden. Immer mit dem Blick nach oben, wo gerade der nächste Schnitt gesetzt wird, greifen die Kollegen am Boden schon ein und sammeln die Äste für die Beschickung des Häckslers. Einige größere bleiben in der Krone hängen: Hier nutzt Kevin Blackburn eine Astsäge am Teleskopstiel, um diese zu Boden zu ziehen.

Deutsche Sägen, englische Häcksler

Bei den Motorsägen setzt der Baumdienst Siebengebirge auf Modelle von Stihl: „Mit einer Marke ist der Austausch von Ketten und Schwertern einfacher“, so die Erfahrung von Kevin Blackburn. Die Tophandle-Säge MS 201 TC-M ist das Modell der Wahl, wenn in der Baumkrone Äste geschnitten werden: Deren Motor mit 35,2 Kubikzentimeter Hubraum leistet 2,4 PS. Geeignet ist die 201 TC-M für Schienen bis 35 Zentimeter Länge. Für größere Stammdurchmesser kommen die Stihl- Modelle MS 261, MS 400 und MS 500i zum Einsatz. Die 500i empfiehlt der Hersteller für Schwertlängen von 50 bis 71 Zentimetern.

Man habe in der Vergangenheit auch Akkusägen ausprobiert, sich aber letztlich dagegen entschieden, weil die Akkus teuer seien und deren Laufzeit im Winter nicht überzeugte.

Für kleinere Äste und Zweige ist der Einsatz von Häckslern unabdingbar: Bis vor einiger Zeit setzte der Baumdienst Siebengebirge auf Modelle des deutschen Herstellers Schliesing. Dann machte allerdings der englische Hersteller Först ein gutes Angebot, und so wechselte man die Flotte aus. Kevin Blackburn ist zufrieden mit der Wahl: „Bei Wartung und Instandhaltung haben sich die Först-Häcksler bewährt.“ [...]

Johanna Waid

www.baumdienst-siebengebirge.de

Der komplette Artikel ist in der Ausgabe FORSTMASCHINEN-PROFI Mai 2024 erschienen. Eine Vorschau dieses Heftes gibt es im Digitalkiosk.

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